Pages in Australia 1993

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1 Sydney
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2 South East
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3 South West
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4 West
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5 North West
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6 North
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7 Back East

V - Real Outback - The West (Part 2)

After a short break we continue Highway No. 1 towards Darwin.

Nach kurzer Pause geht es weiter durch das Outback Richtung Darwin.

Content:

Warten in Broome

Kununurra

Warten in Broome

Mangroven vor der Küste in der Nähe von Broome

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2. 2. 92, 11.00h pm, Camp Site, Broome

Jetzt ist es passiert, die Straße ist dicht. Ein großes Schild mit "Road Closed" versperrte die Weiterfahrt. Seit sieben Wochen fuhr kein Bus mehr nach Darwin. Die Dänen hier auf dem Campingplatz warten schon seit zweieinhalb Wochen. Die drei Hurrikans brachten die schlimmsten Überschwemmungen seit der Besiedelung. Der Fitzroy River war teilweise 160 Kilometer breit.

Trotzdem bin ich zuversichtlich, die Regenzeit geht zu Ende, es ist schließlich schon März. Die Fahrt war total langweilig. 600 km geradeaus und nur flaches Outback. Ganz langsam nur ändert sich die Vegetation. Es wird grüner.

Das Ozeanwasser hier am Cable Beach ist wirklich pisswarm, angeblich 34 Grad. Es soll Stingers, also Feuerquallen geben, aber viele Leute gehen trotzdem ins Wasser. Vorhin ritt eine Caravane von Kamelen vor der untergehenden Sonne vorbei, ein phantastischer Anblick wie aus 1001 Nacht.

Es ist immer noch feucht und heiß, genauso heiß wie am Tag, und ich trinke mein fünttes Bier. Das Meer rauscht, obwohl kaum Wellen da sind.

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4. 3. 9311.20 pm, Camp Site, Broome, WA.

Die Mücken surren um mich herum, ich sitze wie jeden abend in Doris und schreibe, was heute los war.

Ich habe Iris und Markus bei der Suche nach einem Backpacker getroffen. Das war sehr nett, nach der Distanziertheit von Karen und Jens.

Vorhin einige Stunden am Pool gesessen, in Broome ein paar Zettel für neue Mitfahrer aufgehängt und endlich einen Brief an die WG nach Hause geschrieben.


Broomes last Resort mit Swimmingpool und Klimaanlage auf dem Zimmer und jeder Menge netter Leute.

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Es ist heiß nachts, es kommt einem sogar heißer vor als tagsüber, da der Wind vom Meer fehlt. Es ist eigentlich zu schwül zum campen.

Ein weiteres Kapitel geht zu Ende, das Kapitel Karen und jens, Lehrer und Sozialpädagogen aus Kiel.

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6.2.93, l1.20 pm, Camp Site, Halls Creek

Es geht schon weiter, nur drei Tage Zwangspause, die Straße ist wieder frei.

In Broome war es fast unerträglich tropisch, jede Bewegung führte zu einem Schweißausbruch.

Die Tage im Last Resort Backpacker waren ausgelassen. Parties, Volleyball, Abkühlung im lauwarmen Pool.


Hier war die Straße weggerissen. Wer genau hinsieht kann auch noch den Pegelstand des Flusses an den Bäumen ablesen.

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Jetzt begleitet mich Phil, ein zwanzigjähriger Kölner. Die Fahrt war pretty weird. Wir nahmen einen verrückten Tramper mit, ein richtiges Outback-Orginal. Ein kleiner Gnom, ohne richtigen Beruf, ohne Namen, ohne Wohnsitz, eigentlich ohne alles. Am Schluß behauptete er, etwas Geld im Auto verloren zu haben und wir sollten es ihm erstmal wieder geben.

Außerdem trafen wir unterwegs zweimal verreckte Autos von Aboriginies Das erste bei der Überschwemmung in Fitzroy Crossing war abgesoffen und hatte keine Batterie mehr. Ich lieh Ih- nen meine aus Doris, um den Wagen zu starten. In Gedanken sah ich die Horde schon mit meiner Batterie johlend wegfahren. Da sie aber nach zwei Metern und einem lauten Knall, begleitet mit schwarzem Ruß aus dem Auspuff, wieder anhielten, blieb die Frage unbeantwortet.

Der zweite Haufen von Abos hatte kein Benzin mehr, aber jede Menge Bier. So standen sie nachts unbeleuchtet mitten auf der Straße und machten eine Party. Der nächste Ort hundert Kilometer entfernt. Hier sind die Möglichkeiten zum Tanken etwa zweihundert Kilometer auseinander. Wir konnten auch ihnen nicht helfen, aber das fanden sie irgendwie nicht schlimm. Die Abos boten uns gleich Bier an, der eine war sehr freundlich. Später nahm er mich zur Seite und deutete an, daß es jetzt besser wäre zu fahren. Der Boß war nicht so gut gelaunt.


Road Trains in Halls Creek

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7.2.92, 8 pm, K. Backpacker

Es gibt so viel zu sehen und mir läuft die Zeit weg. Nur noch drei Wochen, dann Wollte ich wieder in Sydney sein.

Es hat sich mehr oder weniger zufällig eine Autokolonne gebildet. Die Broome-Darwin Kolonne. Auf dem Campingplatz in Halls Creek trafen Phil und ich die ganzen Leute aus Broome wieder. Jetzt sind wir hier in Kununurra im selben Backpacker, haben sogar ein eigenes Haus mit Swimmingpool und Air Conditiorı, die auch nötig ist, sonst könnte man wohl nachts nicht schlafen.

Die Kolonne besteht aus fünf Autos, besetzt mit Australiern, Engländern, Deutschen und Österreichern. Wir fuhren durch urwüchsige Gegend. Rauhe Felsen, verwittert von Jahrmillionen. Erfrischende Pools und eine allzu geisterhafte, weil nicht mehr existente Geisterstadt.

Irgendwann fing es dann an zu regnen und das hat mich nervös gemacht In Jedem zweiten Creek stand sowieso schon etwas Wasser auf der Straße und ich sah uns schon steckenbleiben, abgeschnitten im Nirgendwo. Erst gestern ist die Straße wieder geöffnet worden, wir sind die Vorhut und begegnen noch weniger Autos als sonst.


Outback in der Nähe von Halls Creek

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Kununurra

Das Hidden Valley bei Kununurra. Irgendwo sollte hier auch ein toller Pool sein. Als wir endlich einen kleinen Teich fanden war mittendrin ein Babykrokodil. Keiner hatte mehr Lust auf Abkühlung.

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Kununurra: Das Wasser in diesen Becken war so heiß wie in einer Badewanne.

8. 3. 93, 8 pm

Wir haben es geschafft, mal wieder in der prallen Mittagshitze ins Hidden Valley zu gehen. Dieses Tal wurde erst vor kurzem entdeckt und wird auch als Mini Bungle Bungie bezeichnet, nach den Original Bungle Bungles, die von der UNESCO zum Erbe der Menschheit ernannt wurden, und die man nur überliegen darf.

Die langsam zerfallenden Felsschichten bilden waagerechte Streifen und bizarre, domartige Formationen.

Doris quälten Chris und ich heute über eine Straße die eigentlich nur für 4-WD`s geeignet hätte sein sollen, es war so an der Grenze, hat sich aber gelohnt. Dort oben bei den Middle Falls in der Felswand waren einige Pools, gefüllt mit warmem Wasser und winzıgen Fröschen. Baden mit Blick über das Outback.

Wir haben das erste Krokodil Warnschild gesehen und mir war schon etwas mulmig zumute. Ich trinke mein viertes Bier, es ist einfach so heiß, das man schwitzt, auch wenn man nur apathisch rum sitzt. Und es ist einfach wunderbar, wie das kalte Bier die Kehle herunter läuft.

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9. 2. 93, 1.30 am, Palm Court, Katherine.

Durch die Zeitumstellung ist es verdammt spät geworden. Chris, Jürgen, Mirko und ich waren heute Mittag Kanu fahren. Ich hatte wieder ein schlechtes Gefühl. Es sollte dort eigentlich keine Krokodile geben, wie sich die Frau an der Rezeption ausdrückte, normalerweise sind sie da nicht...

Ich sah dann aber auch in jedem treibenden Baumstamm zwei Augen und eine Nase. Auf jeden Fall war es Crocodile-Dundee-mäßig, dort in den Schilfsümpfen.

Auf der Fahrt hierher heute nacht scheuchten wir zahllose Eulen von der Straße auf. Auch zwei Dingos huschten ins Dickicht, diese bekommt man äußerst selten zu Gesicht, und die anderen haben es uns glaube ich nicht abgenommen.

Zuletzt sind wir dann wieder Kolonne gefahren, mitten in der Nacht auf der Hut vor Känguruhs und anderen Tieren. Es war eine total bizarre Fahrt.


Phil blickt kritisch in das Wasser bei den Black Rock Falls.

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Mirko, Jürgen und Phil vor der großen Kanu Tour.

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Das Salzwasserkrokodil, das bis zu sieben Meter lang werden kann, verspeist jedes jahr auch einige Menschen. Trotzdem wurde es unter Naturschutz gestellt, um es vor dem Aussterben zu retten. Man versucht die zu großen Exemplare einzufangen, wenn sie den menschenlichen Besied- lungen gefährlich nahe kommen.

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